Bevor es wieder Nötigungen bzgl. Beiträgen zum Festival gibt, hier bin ich
Die Geschichte begann eigentlich bereits im Zug. Als wir unschuldig unseren ersten Dram einschenkten. Einer Mitbürgerin aus dem grossen Kanton schien dies derart zu missfallen, dass sie uns zuerst mit Tiraden eindeckte, dass alle Schweizer Alkoholiker wären und bald das blaue Kreuz käme, dann das rote Kreuz. Sie schien sich da irgendwie in was reinzusteigern.
Nach weiterer Krakeelei nahm sie ihre Sachen und verliess das Abteil. Leider hat sie ihre Mütze vergessen. Als wir sie darauf aufmerksam machten, kam sie zurück, nahm die Mütze schmiss sie wieder hin und ging wieder. Hoffentlich kam die gute Frau mit warmen Ohren nach Hause.
Der Dram, ein Longrow 18, war aber sehr gut.
Nach etwa 4 Minuten Fussmarsch vom Bahnhof waren wir bereits im Trafo. Auch Eintritt, Gläser, Jetons und Garderobe gingen sehr schnell.
Zwischendurch noch kurz das Türchen 1 des Batch 2 geöffnet und los ging es.
Wie letztes Jahr sehr geräumig und warm. Eigentlich geräumiger, da es doch deutlich weniger Stände gab. 7S kann man zumindest Lernfähigkeit attestieren. Man konnte nicht mehr vorbeilaufen und sie anschliessend nie mehr sehen. Sie haben sich nun bei den anderen Ständen positioniert.
Nicht, dass es etwas geändert hätte.
Zuerst zu Lateltin. Wir wollten ja den Springbank Hype nicht abklingen lassen. Bis auf den Local Barley war alles noch offen und im Verkauf.
Der Palo Cortado war eine rechte Enttäuschung. Nicht schlecht, aber einfach nicht Springbank. Der aktuelle 15er hatte eine deutliche Schwefelnote, was mich grundsätzlich nicht stört, aber kann ich mich mit dieser Abfüllung nicht anfreunden.
Richtig geil war aber der 18er Springbank aus diesem Jahr. Bereits in der Nase hochkomplex und viel Springbank-Funk. Auf der Zunge brauchte er erst ein paar Minuten Sauerstoff, bis er auch dort nachzog. Bereits der erste Kauf des Tages. Damit sich die Flasche nicht so alleine fühlte, gab es noch einen Standard Springbank 10 obendrauf. Da hatte ich nichts mehr "auf Lager".
Bei Glenfahrn probierten wir die beiden "echten" Teeling Single Casks für die Schweiz. Der Marsala ist schon ganz ordentlich, der PX weniger. Sind zwar definitiv interessant aber mE noch zu jung.
Nach etwas rumstreunen landeten wir bei der SMWS. Vorab: Die Haferkekse, welche aussehen wie Pappmasche sind der Hammer. Ich stürzte mich gleich auf den getorften Teaninich, da dort die Notes sehr interessant gewesen waren. Konnte ich nicht bestätigen.Auch der 16 yo Bourbon Bunnah blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Geschmackknospen waren nach den Keksen übrigens im Nu wieder neutralisiert. Das war auch nötig, denn hier gab es auch die goldene Zitrone der Messe (7s war ausser Konkurrenz): Der Mannochmore aus einem Peated Rum Cask, welchen ich nicht mal als Whisky erkannt hätte.
Irgendwie gelangte auch noch der 16yo Ardbeg für 540 CHF (!) in mein Glas. Ist sein Geld definitiv nicht wert.
Positiv haben mich die FEW Abfüllungen überrascht. Je ein Rye und ein Bourbon. Bin sonst nicht so bei den Amerikanern, aber von diesen beiden werde ich mir wohl je eine Flasche bestellen. Sehr runde Geschichten, welche an alten Cognac oder Armagnac erinnern - Obwohl erst 4-5 jährig.
Ebenso wird der der von David entdeckte "irisch"-tropische Inchmurrin 17 yo wohl den Weg in die nächste Bestellung finden.
Weiter ging es bei der Hauptstross 100: Gelockt hat ein Ardbeg 10 JW, bei welchem die Destillerie auch wirklich drauf stand und mit 150 CHF sogar bezahlbar gewesen wäre. War meines Erachtens aber doch recht flach.
Sehr gut kam ein 37yo Invergordon von ihnen an. Ein gefährlich süffiger, aber äusserst interessanter Grain.
Nach dem Motto "Nützts nüüt so schads nüüts", habe den Classic of Islay (Laga) und einen weiteren 4yo undisclosed Laga im Quervergleich probiert. Und so kam es, dass der 60 CHF Classic of Islay bei uns zum (PLV)Messehighlight wurde. So wanderten alleine in unserer Gruppe 10 Flaschen über die Theke.
Zeit für eine Pause. Wir versuchten es gar nicht erst in der Messe zu essen und gingen direkt weiter zum Kebabladen 2 Minuten vom Trafo entfernt.
Für den Rest ging dann weiter zu den Tropenhaus-Abfüllungen von Rugenbräu. Da diese für mich schon nach Kopfschmerzen rochen, habe ich darauf verzichtet und ging zum Wägeli von Graf einen Kaffee trinken. Ein Angebot, welches ich sehr geschätzt habe.
Bei der SMWS holten wir uns noch ein paar Haferkekse, sowie je einen Schlummi (Clynelish 10, Caol Ila 15, Worthy Park 5). Der WP lag irgendwo zwischen hammermässig geil und ich-kann-nicht-mehr-als-ein-Glas-davon-trinken.
Generell kann ich sagen, dass die Messe zwar sehr klein geworden ist, aber ich seit Limburg 2018 nie wieder so viele Flaschen nach Hause tragen musste (4) und basierend auf der Messe noch bestellen werde (3).
Mit Baden als Standort habe ich kein Problem - Zürich ist nicht die Welt. Was jedoch stört sind die micropolitischen Grabenkämpfe zwischen den Messeorganisatoren. Als Kunde interessiert mich nicht wer, wie, wo, wann was gemacht hat. Es nervt sogar dem zuhören zu müssen - von allen Seiten.
Also sitzt zusammen, schluckt den Stolz hinunter, startet neu und bringt die Aussteller wieder zusammen an eine Messe - die Luzerner schaffen es ja auch.
Im Beiträg erwähnte Whiskies:
https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/215606/longrow-18-year-oldhttps://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/242494/springbank-10-year-oldhttps://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/236896/springbank-15-year-oldhttps://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/236915/springbank-18-year-oldhttps://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/243448/springbank-10-year-oldhttps://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/243136/teeling-2018https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/243135/teeling-2017https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/239152/teaninich-2011-smws-5973https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/239148/bunnahabhain-2006-smws-10248https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/236165/mannochmore-2011-smws-64145https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/243029/ardbeg-2007-smws-33140https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/239154/few-2017-smws-b49https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/239157/few-2017-smws-rw19https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/236167/inchmurrin-2005-smws-112119https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/243659/ardbeg-2013-jwhttps://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/243658/invergordon-1986-jwtbd
tbd
https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/219984/rugenbru-2017https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/234041/rugenbru-2017https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/239214/rugenbru-2017https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/233622/clynelish-2012-smws-26214https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/232816/caol-ila-2007-smws-53444https://shop.smws.ch/pi/en/other-spirits/R1122-HOT-CHOCOLATE-IN-A-WETSUIT.html