Liebe Community
Von Herzen wünsche ich euch allen ein gutes & gesundes neues Jahr! Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass 2020 kaum eine Whiskymesse stattfindet, massenweise Tastings abgesagt werden und auch die privaten Whiskytreffen kaum stattfinden konnten. Ich muss gestehen, dass mir das alles sehr fehlt.
Nun ist der richtige Zeitpunkt, nach vorne zu schauen.
Was die aktuellen pandemischen Entwicklungen betrifft, so können wir nur zuwarten und hoffen, dass sich die Situation baldmöglichst entspannt. Darüber zu spekulieren ist wohl müssig. Es wäre jedoch interessant zu lesen, was eure Einschätzungen und Erwartungen zur Entwicklung auf dem Whiskymarkt sind.
Aus welcher Ecke erwartet ihr Neuigkeiten? Wo vermutet ihr Veränderungen? Was wird mit den Preisen passieren?
Welche Whiskies haben euch 2020 positiv/negativ überrascht? Auf Abfüllungen welcher Brennerei seid ihr gespannt?
Ein paar von meinen Gedanken:
Wie ich vernehmen konnte, ist der Konsum von qualitativ hochwertigem Whisky während 2020 nicht wirklich zurückgegangen. Ein Händler meinte, dass bei ihm vermehrt die teuren Flaschen gekauft worden sind. Es scheint, als hätten die vielen Einschränkungen dazu geführt, dass man das Geld in guten Whisky investieren wollte und sich eher mal was gönnt. Ich bin gespannt, ob die wirtschaftlichen Konsequenzen in 2021 mehr zu spüren sein werden und die Whiskykäufe dann eher zurückgehen.
Auch gespannt bin ich, ob die wirtschafltichen Auswirkungen in Schottland zu einer Kurskorrektur oder mittelfristigen Bereinigung führen: Es wurden so viele neue Brennereien eröffnet und die Kapazitäten der bisherigen an die obere Grenze gebracht. Ich bin nicht sicher, ob es da dieses Jahr nicht ein paar Änderungen geben wird.
Bezüglich Whisky war es vergangenes Jahr schwieriger, die neuen Sachen zu probieren.
Von Glenallachie kamen - wie erwartet - viele neue Single Casks. Mich haben leider die wenigsten wirklich überzeugt. Die etwas älteren waren dafür preislich "schwierig".
Viele wussten schon, dass man bei Loch Lomond gut hinschauen sollte. Die haben in der jüngeren Vergangenheit immer bessere Sachen herausgebracht. Auch ihre "Schwester" Glen Scotia weiss mit spannenden Single Casks auf sich aufmerksam zu machen.
Dafür scheint bei BenRiach bezüglich der Single Casks nicht mehr viel zu kommen. (Aussage eines Händlers) Hier bekommt man nun die Auswirkungen der Übernahme durch Brown-Forman zu spüren.
Ansonsten setzten sich die Trends fort: Preise steigen; schwache Whiskies werden in noch so komischen Fässern gefinished; die UA haben immer mehr Mühe gute Fässer zu finden etc.
Diverse haben ihre Abfüllungen auch wieder mal einem Rebranding unterzogen: Arran, Benromach, BenRiach, Balblair... Bei Balblär hat dies meines Erachtens auch zu einer merklichen Verschlechterung des Inhalts geführt. Ich war von den neuen Standards nur enttäuscht.
Warum machen die das praktisch im 5-Jahres-Rhythmus? Das wird sich mir nie erschliessen!
Und noch dies: Vor wenigen Jahren haben wir uns gefreut, dass endlich die ersten Abfüllugnen von Daftmill auf den Markt kamen. Was ich probieren konnte, war auch wirklich gut. Aber der Run auf die Flaschen und die Preise, für welche diese Abfüllungen nun gehandelt werden, lassen mich nur noch den Kopf schütteln.
Es gäbe noch einiges zu schreiben...
Eure Meinungen interessieren mich. Und es wäre toll, wenn wir das neue Jahr mit einem spannenden Austausch auf diesem coolen neuen Forum beginnen.